Die Geschichte der Wallfahrt in St. Marien Beurig

Das Beuriger Gnadenbild hatte und hat eine große Bedeutung für das Trierer Land und darüber hinaus. Besonderes Kennzeichen unserer Wallfahrt ist die Marientracht am Patronatsfest (Sonntag nach dem 2. Juli). Das Wort „Tracht“ stammt aus dem althochdeutschen und bedeutet „Tragen“. „Am 10. Mai 1512 – eine Woche nach der Eröffnung der 23tätigen Ausstellung des Heiligen Rockes – stellte Kurfürst Richard v. Greiffenklau (1511 – 1531) in Beurig die Madonna aus und regelte die Verteilung der von den Wallfahrern gebrachten Opfergaben.“ (entnommen: „Saarburg Geschichte einer Stadt“, Band II (1991), Artikel: „Glocken in gleicher Tonlage“ von Philipp Wey, S. 15) – vgl. auch „1000 Jahre Saarburg“ (1964) Artikel: „Aus dem Beuriger Franzikanerkloster“ S. 171 – 191.

Im Jahr 1512 wurde erstmalig das Gnadenbild aus der Kirche heraus getragen, da die Steinkapelle die vielen Pilgerinnen und Pilger nicht mehr fassen konnte. Daher entschied der damalige Erzbischof, unser Gnadenbild auf den vor der Kapelle gelegenen Platz zu bringen, um allen Pilgern die Möglichkeit zu geben, das Gnadenbild zu betrachten und zu verehren. Dies geschah in Form einer „kleinen“ Prozession, weil 1512 noch keine Straßen und Häuser die Gnadenstätte umgaben, allerhöchsten angelegte Feldwege und Pfade, die zur Kapelle und der davor bestehenden Lichtung (Platz) führten. Dieses besondere Ereignis gilt als Beginn der ersten „Marienprozession“ besser „-tracht“ in der das Gnadenbild erstmals mitgetragen wurde. Natürlich hat sich dies im Laufe der Jahrhunderte gewandelt, vor allem durch die Franzikaner, die beauftragt wurden, den Wallfahrtsort nach Errichtung des Klosters zu betreuen. Die erste große Marienprozession fand am 02.07.1657, anlässlich der Gewährung  des vollkommenen Ablasses durch Papst Alexander VII im Jahre 1656, statt.